Von der Energiekrise zur Energiewende – Von chilenischen Erfahrungen lernen

Rainer Schröer (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ)

Dienstag, 15. November 2022, 19.15 Uhr

Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248

 

In wenigen Jahren hat sich Chile zu einem Leuchtturm für die Energiewende entwickelt. Bis 2040 will das Land aus der Kohleverstromung ausgestiegen und bis spätestens 2050 klimaneutral sein. Die Basis dafür legt eine dynamische, marktgetriebene Entwicklung der Erneuerbaren Energien, die ohne Subventionen auskommt und technologieoffen ist. Auch ist der Aufbau einer Wasserstoffindustrie geplant, bei der Chile eine weltweit führende Rolle spielen will.

Noch steuern Kohlekraftwerke rund 35 Prozent zum chilenischen Energiemix bei. Nach und nach werden sie jedoch vom Netz genommen. Konzentrierende Solaranlagen, PV- und Windanlagen sowie zu Wärmespeichern umgebaute thermische Kraftwerke sollen eine Energiematrix ermöglichen, die zu 100 Prozent auf Erneuerbaren beruht.

Wer Lösungen für die Energiewende sucht, sollte seinen Blick deswegen nach Chile richten. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass das Land dabei ist, zu einem „Labor“ für die ganze Welt zu werden. Das von der GIZ im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführte Energieprogramm „4E Chile“ hat zu dieser Entwicklung in den vergangenen Jahren entscheidende Beiträge geleistet.

 

Zur Person des Vortragenden

Rainer Schröer ist Dipl. Ing. für Physikalische Technik und kann auf über 40 Jahre Berufserfahrung im Energie- und Wassersektor zurückblicken. Er hat vor allem in Süd- und Mittelamerika gelebt und gearbeitet, davon 4 Jahre in Argentinien, 20 Jahre in Brasilien und 8 Jahre in Chile. Die meiste Zeit ist er als Berater im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit tätig gewesen, so auch bei seinem vorerst letzten Auslandseinsatz in Chile, wo er für die GIZ das aus mehreren Komponenten (wie Kraft-Wärme-Kopplung, Förderung der Erneuerbaren, Kohleausstieg, grüner Wasserstoff, Energieeffizienz im Bergbau) bestehende Energieprogramm leitete.