„Noch bleibt uns das Haus“ – Venezolanische Lyrik in Zeiten der Diktatur

9. Mai 2023, 19.30 Uhr
Buchhandlung Weltenleser, Oederweg 40

Geraldine Gutiérrez-Wienken (Heidelberg) und Martina Weber (Frankfurt), beide Autorinnen und Übersetzerinnen, geben einen Überblick über die venezolanische Lyrik des 20. und 21. Jahrhunderts. Diese erinnert an die koloniale Vergangenheit des Landes und an den Aufbruch in die Moderne. Zugleich steht sie unter dem Einfluss der seit einigen Jahren zunehmenden Unterdrückung und Verarmung im einst demokratisch geprägten Lande. Bewusst und mutig kartographieren Dichterinnen und Dichter, wie ein ehemaliges Einwanderungsland zu einem wurde, das viele verlassen – ohne den Zukunftsträumen, dem Gemeinschaftsgefühl zu entsagen, denn „noch bleibt uns das Haus/ die Zauberei/ und das Meer, das uns an Land spült“.

Geraldine Gutiérrez-Wienken schreibt und übersetzt Lyrik. Autorin von vier Lyrikbänden, zuletzt: „El silencio es una bailarina“. Übersetzungen von Hilde Domin, Inge Müller, Rose Ausländer sowie (mit Marcus Roloff) Rafael Cadenas, Adalber Salas Hernández und (mit Martina Weber) Jacqueline Goldberg.

Martina Weber hat gemeinsam mit Geraldine Gutiérrez-Wienken drei im hochroth-Verlag erschienene Bücher aus dem Spanischen übersetzt. Seit 2005 leitet sie die Textwerkstatt II im Literaturhaus Darmstadt. Eigene Gedichtbände: „erinnerungen an einen rohstoff“, „Häuser, komplett aus Licht“.